Dich immer wiedersehen by Jennifer E. Smith

Dich immer wiedersehen by Jennifer E. Smith

Autor:Jennifer E. Smith
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Carlsen Verlag
veröffentlicht: 2016-07-14T00:00:00+00:00


Aus einer neuen Stadt musste ich Dir einfach ein paar Zeilen schicken. Sieht so aus, als würden wir nach dem Ende des Halbjahrs für länger hierherziehen. Ich hoffe, hier bleiben wir ein bisschen, aber wir werden sehen …

Ich hoffe, Dir und Nessie geht es gut.

PS: Wir haben auf dem Weg hierher eine streunende Schildkröte aufgelesen. Es ist ein Er, und ich habe ihn Bartleby genannt. (Es gibt zahlreiche Dinge, die er lieber nicht tun möchte.)

Am nächsten Morgen wartete Lucy am Fenster im Eingangsflur, als ein schwarzes Taxi vorfuhr und sie ungeduldig wartete, dass ihre Eltern ausstiegen. Sie waren kaum die Treppe heraufgekommen, als sie schon die Tür aufriss – noch im Pyjama.

»Hi!« Mom war eindeutig überrascht von der Begrüßung. Eigentlich musste darauf eine Frage folgen wie Hast du uns vermisst?, aber das fragten sie schon lange nicht mehr, und Lucy erwartete auch nichts mehr dergleichen.

»Wie war eure Reise?«, fragte sie, als sie durch die Tür kamen. Dad stellte sein Gepäck ab und sah sie forschend an.

»Was ist passiert?« Er nahm die Brille ab und rieb sich müde die Nasenwurzel. »Du erinnerst mich viel zu sehr an deine Brüder. Hast du eine Party gefeiert? Ist irgendwas zu Bruch gegangen?«

»Nein, absolut nicht«, sagte Lucy, obwohl sie wusste, dass er es nicht ernst meinte. »Ich habe bloß überlegt, was mit San Francisco ist.«

»Das ist eine große Stadt in Kalifornien«, sagte Dad, und sie verdrehte die Augen.

»Nein, ich meine … wir haben doch auch noch Freizeit, wenn wir da sind, oder?«

Ihre Eltern gingen in die Küche, und Lucy folgte ihnen.

»Die Hochzeitsfeier selbst ist oben in Napa«, sagte Mom. »In einem Weinberg.«

»Napa: ein Weinanbaugebiet nördlich von San Francisco«, warf Dad wenig hilfreich ein.

»In der Stadt sind wir eigentlich nur eine Nacht, um über den Jetlag hinwegzukommen«, fuhr Mom fort und stellte ihre Handtasche auf den Tisch. »Und dann fahren wir rauf nach Napa, treffen deine Brüder, feiern die Hochzeit und Weihnachten.« Sie drehte sich um. »Warum fragst du?«

Aber Lucy war schon weg.

Eine Nacht, dachte sie, als sie die Treppe hinaufflog. Eine Nacht.



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